Eagle-one: Der ILS Landeanflug
Verfasst: 11.02.2010 10:18
Hallo ihr Flusi-Künstler
Der Kummerkasten war wieder mal voll mit email’s und PN’s, so dass ich wohl trotz beruflichem Stress mal wieder ein Bericht schreiben sollte! ;D
Was ich natürlich gerne mache, nicht dass ihr glaubt es wäre ein MUSS! Es freut mich zu sehen, dass so viele Leute von der Fliegerei fasziniert sind.
Nun aber zum Thema:
Wie es scheint (zumindest nach den Email’s)haben, viele mit einem ILS-Endanflug einen riesen Stress und mit den Knöpfen NAV / HDG und APR noch mehr, und verkorksen den Anflug deshalb.
Dann will ich mal in diesem kleinen Bericht erläutern wie das mit aller Ruhe geht und dazu noch in Ruhe ein Kaffee und ein Sandwich zu sich nehmen kann.
Denn….........., erste Bedingung in der Fliegerei: Nur die Ruhe kann es bringen, es genügt wenn die Passagiere nervös und hektisch sind. Ich konnte das jeden Tag erleben. Kaum rumpelt es ein bisschen in der Kiste, haben die einen schon die Hosen voll. Dabei ist noch nie einer oben geblieben, sie kommen alle runter. ;D
Die von mir erwähnten Beispiele haben keinen Einfluss auf den Ablauf, denn der bleibt fast immer gleich.
Problem:
ILS-Anflug mit kleinen Maschinen und grosse FS-Maschinen ohne FMC
Scenario:
Flieger: Beachcraft 250 oder 350, (Diesen Flieger weil er in Original auch meistens mit dem GPS 500 ausgerüstet war und die meisten Anfänger im FS mit diesem hantieren.) Er wird hier in diesem Fall zwar nur zur Kontrolle benutzt!
Airport: Anflug auf Paris = LFPG / ILS 26R (Diesen Flughafen weil ich ihn sehr viel anfliegen muss und zwischen uns eine Hass-Liebe besteht!)
Daten für FS = RWY 26R / Kurs: 267° / ILS-frequenz 109.10 (267° im CRS eingeben und 109.10 bei NAV 1 eingeben)
Nun das ganze Bla-Bla mit dem ATC der uns links und rechts in der Pampas herum hetzt, können wir uns ersparen. Wir machen das alles schön mit und denken uns, dass der ein blöder Hammel ist.
(Für den FS): Wenn der NAV/GPS Knopf noch nicht auf NAV ist, dann sollte dies jetzt aber gemacht werden. Im Normalfall kann dieser bereits bei der ersten Einweisung des ATC schon auf NAV gestellt werden. Also wenn er sagt: (HB-XXX sie befinden sich XX nm vor dem Flughafen drehen...........blablabla......)
Wir haben also im Nav 1 die oben genannten Frequenzen brav eingegeben und fliegen die Kursrichtungen ab, die uns der Hammel vom FS-ATC angegeben hat. Diese fliegen wir mit eingeschaltetem AP (Autopilot) und eingeschaltetem HDG-Knopf. Im weiteren sind noch Speed und Alt eingeschaltet, aber um die haben wir uns ja nicht gross zu kümmern.
Bis dahin ist ja den meisten alles klar und der Problempunkt fängt erst in der nächsten Fase an. Die meisten konzentrieren sich immer noch auf das GPS. Der wird ab jetzt nur noch als Orientierung benutzt.
Der ATC sagt uns wir sollen auf Höhe XXXX sinken und bleiben, abbiegen auf Kurs XXX bis wir das ILS-Funkfeuer eingefangen haben.
Und hier kommen die meisten schon in den Stress….Nein ganz ruhig bleiben!
Langsam mit HDG-Drehknopf auf Kurs eindrehen und den Knopf NAV1 am AP auch einschalten. (Es sollten nun HDG und NAV1 aufleuchten)
Jetzt könnt ihr in aller Ruhe einen Schluck Kaffee nehmen, denn der AP wird nun sobald er im Funkfeuer ist, selbst den HDG ausschalten.
Sobald der Flieger wieder einigermassen ruhig ist und ihr den Höhen-Marker im Display sieht, könnt ihr nämlich bereits den APR-Knopf drücken und in aller Ruhe euer Brötchen fertig essen und den Kaffee fertig trinken. Der Alt-Knopf wird nun nämlich auch automatisch ausgeschaltet wenn er den Gleipfad erreicht hat. Wenn der Flieger dann zu sinken beginnt und in den Glidescope geht, würde ich mich aber dann wieder aufs Fliegen konzentrieren. Denn AP könnt ihr dann nach eurem Ermessen ausschalten. Ob das bei 2000, 1500, 1000 oder beim Callout von Minimums ist. Das bleibt euch überlassen. Ein Pilot der etwas auf sich hält will eine eigene Landung machen und schaltet in beim erreichen des richtigen Gleitpfades aus. Bei schelchtem Wetter sieht das ein wenig anders aus.
Ihr werdet sehen nach einigen Versuchen, geht das wie geschmiert.
Ich hoffe, dass ich euren Anfragen gerecht werden konnte und das Ganze nicht mit all zuviel Fachausdrücken erklärt habe.
Noch eine kleine Anmerkung an alle Profis in der Runde: Ja, ich weiss es geht auch anders und in einigen Flugschulen wird es auch anders erlernt. Es ist wie Brot backen, das Grundprinzip bleibt das gleiche. Die von mir erwähnte Variante wird heute aber noch angewendet, auch wenn sie aus der Steinzeit ist.
LG
Eagle-one
Der Kummerkasten war wieder mal voll mit email’s und PN’s, so dass ich wohl trotz beruflichem Stress mal wieder ein Bericht schreiben sollte! ;D
Was ich natürlich gerne mache, nicht dass ihr glaubt es wäre ein MUSS! Es freut mich zu sehen, dass so viele Leute von der Fliegerei fasziniert sind.
Nun aber zum Thema:
Wie es scheint (zumindest nach den Email’s)haben, viele mit einem ILS-Endanflug einen riesen Stress und mit den Knöpfen NAV / HDG und APR noch mehr, und verkorksen den Anflug deshalb.
Dann will ich mal in diesem kleinen Bericht erläutern wie das mit aller Ruhe geht und dazu noch in Ruhe ein Kaffee und ein Sandwich zu sich nehmen kann.
Denn….........., erste Bedingung in der Fliegerei: Nur die Ruhe kann es bringen, es genügt wenn die Passagiere nervös und hektisch sind. Ich konnte das jeden Tag erleben. Kaum rumpelt es ein bisschen in der Kiste, haben die einen schon die Hosen voll. Dabei ist noch nie einer oben geblieben, sie kommen alle runter. ;D
Die von mir erwähnten Beispiele haben keinen Einfluss auf den Ablauf, denn der bleibt fast immer gleich.
Problem:
ILS-Anflug mit kleinen Maschinen und grosse FS-Maschinen ohne FMC
Scenario:
Flieger: Beachcraft 250 oder 350, (Diesen Flieger weil er in Original auch meistens mit dem GPS 500 ausgerüstet war und die meisten Anfänger im FS mit diesem hantieren.) Er wird hier in diesem Fall zwar nur zur Kontrolle benutzt!
Airport: Anflug auf Paris = LFPG / ILS 26R (Diesen Flughafen weil ich ihn sehr viel anfliegen muss und zwischen uns eine Hass-Liebe besteht!)
Daten für FS = RWY 26R / Kurs: 267° / ILS-frequenz 109.10 (267° im CRS eingeben und 109.10 bei NAV 1 eingeben)
Nun das ganze Bla-Bla mit dem ATC der uns links und rechts in der Pampas herum hetzt, können wir uns ersparen. Wir machen das alles schön mit und denken uns, dass der ein blöder Hammel ist.
(Für den FS): Wenn der NAV/GPS Knopf noch nicht auf NAV ist, dann sollte dies jetzt aber gemacht werden. Im Normalfall kann dieser bereits bei der ersten Einweisung des ATC schon auf NAV gestellt werden. Also wenn er sagt: (HB-XXX sie befinden sich XX nm vor dem Flughafen drehen...........blablabla......)
Wir haben also im Nav 1 die oben genannten Frequenzen brav eingegeben und fliegen die Kursrichtungen ab, die uns der Hammel vom FS-ATC angegeben hat. Diese fliegen wir mit eingeschaltetem AP (Autopilot) und eingeschaltetem HDG-Knopf. Im weiteren sind noch Speed und Alt eingeschaltet, aber um die haben wir uns ja nicht gross zu kümmern.
Bis dahin ist ja den meisten alles klar und der Problempunkt fängt erst in der nächsten Fase an. Die meisten konzentrieren sich immer noch auf das GPS. Der wird ab jetzt nur noch als Orientierung benutzt.
Der ATC sagt uns wir sollen auf Höhe XXXX sinken und bleiben, abbiegen auf Kurs XXX bis wir das ILS-Funkfeuer eingefangen haben.
Und hier kommen die meisten schon in den Stress….Nein ganz ruhig bleiben!
Langsam mit HDG-Drehknopf auf Kurs eindrehen und den Knopf NAV1 am AP auch einschalten. (Es sollten nun HDG und NAV1 aufleuchten)
Jetzt könnt ihr in aller Ruhe einen Schluck Kaffee nehmen, denn der AP wird nun sobald er im Funkfeuer ist, selbst den HDG ausschalten.
Sobald der Flieger wieder einigermassen ruhig ist und ihr den Höhen-Marker im Display sieht, könnt ihr nämlich bereits den APR-Knopf drücken und in aller Ruhe euer Brötchen fertig essen und den Kaffee fertig trinken. Der Alt-Knopf wird nun nämlich auch automatisch ausgeschaltet wenn er den Gleipfad erreicht hat. Wenn der Flieger dann zu sinken beginnt und in den Glidescope geht, würde ich mich aber dann wieder aufs Fliegen konzentrieren. Denn AP könnt ihr dann nach eurem Ermessen ausschalten. Ob das bei 2000, 1500, 1000 oder beim Callout von Minimums ist. Das bleibt euch überlassen. Ein Pilot der etwas auf sich hält will eine eigene Landung machen und schaltet in beim erreichen des richtigen Gleitpfades aus. Bei schelchtem Wetter sieht das ein wenig anders aus.
Ihr werdet sehen nach einigen Versuchen, geht das wie geschmiert.
Ich hoffe, dass ich euren Anfragen gerecht werden konnte und das Ganze nicht mit all zuviel Fachausdrücken erklärt habe.
Noch eine kleine Anmerkung an alle Profis in der Runde: Ja, ich weiss es geht auch anders und in einigen Flugschulen wird es auch anders erlernt. Es ist wie Brot backen, das Grundprinzip bleibt das gleiche. Die von mir erwähnte Variante wird heute aber noch angewendet, auch wenn sie aus der Steinzeit ist.
LG
Eagle-one