Eagle-one: Navigation

Grundlagen, Hintergrundwissen und tiefere Einblicke in die Fliegerei von Eagle-one.
Antworten
Benutzeravatar
Eagle-one
Bordtechniker
Bordtechniker
Beiträge: 546
Registriert: 26.04.2009 13:21
Wohnort: Im Südanflug von LSZH
Kontaktdaten:

Eagle-one: Navigation

Beitrag von Eagle-one »

Hier ein Einblick in die Navigation


Mit oder ohne Sicht

VFR-Verkehr ist alles, was sich nach den Sichtflugregeln (Visual Flight Rules) abspielt. In dieser Kategorie gehören so gut wie alle Sportflugzeuge, ferner ein Grossteil der Militärfliegerei und in "wirklichen Ausnahmefällen" auch die Verkehrsfliegerei. Ein nach VFR fligender Pilot braucht einen "relativ" leicht zu erwerbenden Pilotenschein und sein Flugzeug muss nur mit einigen wenigen Instrumenten ausgerüstet sein. Nach Sicht fliegen heisst aus dem Fenster schauen und spüren was der Flieger macht. In der Luft gilt Rechtsvortritt und Rechts überholen, wer zuerst über dem Flugfeld ist, landet auch zuerst! Und dabei gibt es ganz freche Kerle.....vo allem so gewisse alte Armeepiloten  ;D  :P  )
Landende Flugzeuge habe Vortritt vor startenden, Segelflugzeuge vor Motorflugzeugen. Der VFR-Pilot ist genauso wenig für den Blinflug vorbereitet wie sein Flugzeug; er muss dessahalb die Wolken meiden und innerhalb des kontrollierten Lufraums acht Kilometer Horizontal- und 300 Meter Vertikalabstand zu ihnen einhalten. Dafür ist er ausserhalb des kontrollierten Lufraums fast völlig frei; im Rahmen der der allgemein gültigen Verkehrsregeln, die minnimale Flughöhen und anderes vorschreiben, darf er sich nach Lust und Laune tummeln. (Da macht fliegen Spass, und immer Kotztüte dabei haben für die Passagiere)

Anders ist der nach Instrumentenregeln (IFV = Instrument Flight Rules) abgewickelte Verkehr. Die Flugzeuge (die dafür ausgerüstet sein müssen) brauchen für Start und Landung nur sehr wenig Sicht (meistens einige hundert Meter), auf der Strecke überhaut keine. Sie sind dafür mit einer Anzahl elektronischer Navigationsgeräte ausgerüstet und ihre Piloten sind entsprechend lizenziert. Aber dazu mehr in einem anderen Bericht.

Da die Fliegerei eine internationale Angelegenheit ist, sind die wichtigsten Bereiche der Flugsicherung weltweit abgestimmt. Von der ICAO (International Civil Aviation Organication), einer Sonderorganisation der UNO, werden Regeln erarbeitet, nach denen die einzelnenen Staaten für Ordnung am Himmel zu sorgen haben. So werden Frequenzbänder für die verschiedenen Arten von Sprech- und Navigationsfunk festgelegt, Modulationsarten und Codes fixiert, Verfahren und Sprechfunkredewendungen vereinheitlicht, Normen für Flugplätze, und Landesysteme Luftraumeinteilungen u.s.w. aufgestellt. Die ICAO-Standards sind überall gültig, wo nicht Abweichungen festgelegt und Publiziert sind. Für die USA speziell (Warum sollte es anders sein, die brauchen immer ihr eigenes Süppchen) gibt es die FAA (Federal Aviation Administration). Wir beschrenken uns aber jetzt auf die ICAO-Standards.

Deise Sonderregelungen müssen im Luftfahrthandbuch AIP publiziert und durch sogenannte NOTAM's (NOtice To Air Men), ein direkt an alle Beteiligten gelangendes Nachrichtensystem für lokal gültige Sondervorschriften und Gefahrenhinweise, ergänzt werden. So ist es eine Selbstverständlichkeit, dass sich die Besatzung eines Flugzeuges vor Antritt des FLuges nicht nur über das unterwegs zu erwartende Wetter, sondern auch über sämtliche durch NOTAM bekanntgegebenen Unregelmässigkeiten auf der Strecke orientiert.

Wegweiser auf UKW und Mittelwellen    

Doch alle Information ist nutzlos, wenn man den Weg nicht findet. Die Gefah, dass solches geschieht, ist im Instrumentenverkehr äusserst minim. Sämtliche kontrollierten Lufträume, die Luftstrassen und die Instrumentenlandungen eingerichteten Pisten, sind mit elektronschen Wegweisern versehen, welche die "Mittellinien" der FLugzeuge markieren und von entsprechenden Bodenempfängern angpeilt werden können. Von den zu Verfügung stehenden Funkanvigationshilfen erwähne ich hier nur die wichtigsten.
  • Das Lang-, oder Mittelwellenfunkfeuer (NDB 0 Non-Directional Beacon) ist ein Radiosender, welcher auf der ihm zugewiesenen Frequenz ein bestimmtes Morsesignal ausstrahlt (Beispiel: DAS NDB bei Koblenz sendet auf 403 Khz das Morsesignal -.- --- -... KOB. Spezialempfänger an Bord der FLugzeuge erlauben es die Richtung festzulegen, in der das Funkfeuer vom Flugzeug aus gesehen liegt.
  • Das UKW-Drehfunkfeuer (VOR = VHF Omni Range) ist schonn wesentlich rafinierter. Es arbeitet im UKW-Bereich und sendet sein Kennzeichen gleichzeitig auf zwei Wellen aus, die eine konstant nach allen Richtungen, die andere scarf gebündelt, rotierend und mit kontinuierlicher Phasenverschiebung. Die Phasenverschiebung  zwischen den beiden Wellen entspricht dem Azimut, in das der gerichtete Strahl gesendet wird. Das Flugzeug im Osten der Station wird also ein Phasenverschiebung von 90° wahrnehmen, das jenige im Süden 180°.
    Auf einem Gerät kann der Pilot den gewünschten Strahl einstellen, auf dem er zum Funkeuer oder vom Funkfeuer weg fliegen will, ein Zeiger gibt dann die Abweichung von diesem Idealkurs an. Die VOR-Navigation ist sehr präzise und dient in weiten Teilen der Welt als Standardverfahren.
  • Gute VOR-Instrumente sind zusätzlich mit einer Distanzvorrichtung (DME = Distance Measuring Equipment) ausgerüstet Es handelt sich dabei um Anwortsender, die ein vom Flugzeug ausgestrahltes Signal auffangen und wieder zurücksenden. Aus der Laufzeit des Signals ermittelt das Borgerät die Distanz zum VOR
  • Das Instrumentenlandesystem (ILS = Instrument Landing System) hat nichts mit dem ALS zu tun! Es funktioniert zwar ähnlich, ist aber ein anderes Stück Brot! ILS benützt Hochfrequenz Sendefelder mit extrem scharfer Bündelung, die einen engen Sektor erfassen. Das eine definiert den idealen Anflugweg in der horzontalen Ebene (Landekurssender oder Localizer), das andere in der vertikalen Ebene (Gleitwegsender oder Glidepath). In der Schnittstelle zwischen Localizer- und Glidepath-Ebene liegt der ideale Anflugweg. Die Disanz zur Pistenschwelle wird durch Markierungfeuer angezeigt, die sich in festgelegter Entfernung vom Aufsetzpunkt befinden.  
Nun kämen eigentlich Radar, AP, FD, AF, Navigeräte, FMC  u.s.w. Um aber die Beiträge nicht allzulang zu halten, werden wir das in einem der nächsten Berichte behandeln.
Zuletzt geändert von fanofall am 07.02.2012 18:37, insgesamt 1-mal geändert.
WER AUFHÖRT SICH ZU VERBESSERN.........HÖRT AUF GUT ZU SEIN!!!
Lieber verrückt das Leben geniessen als sich normal langweilen
*******************************************************
Swissair 111 for ever
http://www.youtube.com/w
http://www.transcom.org/swissair/crew.htm


Bild
Antworten