Prepar3D v4, eine Zeitreise

Hier könnt ihr quasseln, tratschen oder ratschen bis zum abwinken. ;-))
Antworten
Benutzeravatar
streichholz
Global Moderator
Global Moderator
Beiträge: 4998
Registriert: 30.01.2009 13:58

Prepar3D v4, eine Zeitreise

Beitrag von streichholz »

Mit dem Release von Prepar3D v4 (64-Bit) ist Lockheed Martin ein gewaltiger Sprung nach vorne gelungen. Doch was bedeutet das für uns?

Viele von uns erinnern sich noch, wie es damals war, als der FSX herauskam. DVD eingeschoben, installiert und ... Frustration. Ich kann mich noch genau dran erinnern, als ich mit meinem super Quadcore und zwei Grafikkarten (damals war SLI noch neu) da stand und meinen entzündeten Augen nicht getraut habe, als ich eine Diashow vor mir beobachten konnte. Dann, das Aus von MS und FSX. Eine weitere Niederlage, die hingenommen werden musste. Nachdem also alle Heiligen vom Himmel geflucht wurden und das ein oder andere Stündchen in tweaken, neuinstallieren, fluchen, Kaffeetrinken und tweaken investiert wurde, hatte man einen einigermaßen stabilen Sim, der sich optisch dann doch arg in Grenzen gehalten hatte.

Eines Tages ist ein Kumpel vorbei gekommen und meinte, ich solle mir doch einmal P3D vor Augen halten (damals noch v1).. Zur damaligen Zeit habe ich das eher noch müde belächelt, war es doch nur eine kleine Weiterentwicklung vom FSX, der den ein oder anderen Twak nicht mehr nötig hatte. Dafür alles neu? Nein danke. Trotzdem bin ich froh, dass ich die Weiterentwicklung weiterhin beobachtet habe. Spulen wir also weitere zwei Jahre nach vorne.

P3D v2 erblickte das Licht der Welt und durch die Community ist das erste mal in der Geschichte der Simmerwelt ein Raunen durch die Reihen gegangen. Hatte doch v2 zum ersten mal DX 11 Unterstützung und eine wesentlich bessere Performance bei höheren Einstellungen. Damals lief v2 noch parallel zum FSX, da noch nicht alle Flugzeuge kompatibel waren. Nachdem die Entwickler wie FSDT, FlightBeam, FlyTampa und PMDG mitgezogen haben, war es für mich wirklich einfach, den FSX von der Platte zu schmeißen. Schon damals war absehbar, dass Lockheed Martin mit der damaligen Konstellation an Entwicklern noch so einiges auf dem Kasten haben wird.

Urplötzlich kam im September/Oktober dann Prepar3D v3 aus dem Nichts und traf die Community erneut wie ein Schlag, war er vom VAS und den FPS ein echtes Schmuckstück. Alle Regler auf hoch war also kein Problem mehr. Dazu noch gute FPS war super. Dennoch hatte es immer diesen kleinen Beigeschmack nach dem Motto " ich kann nicht so, wie ich ihn gerne hätte ". Seit dem FSX konnte man also den Sim nie so nutzen, wie man es gerne hätte. Immer nur mit Abstriche. Seit v3 war aber auch schon die Gerüchteküche sehr warm, als es um P3D v4 ging, ein angeblicher 64-Bit Simulator. Doch wie sollte das möglich sein? Ein ESP - basierender Sim, wo alles an Szenerien noch so läuft wie gewohnt und doch keine ekelhafte VAS Limitation hat?

Spulen wir auf den 30. Mai 2017 vor. Der Release von Prepar3D v4 x64. Der Sim auf den alle gewartet haben. Der Ansturm auf diesen Sim war so groß, dass ich erst nach zwei Stunden (!) meine Bestellung abschließen und den Download starten konnte. Geladen, installiert. War ich erstaunt, was alles schon läuft. Die A2A C172 und etliche Flughäfen. Kurz darauf FTX Central 3 gestartet und die ORBX Landschaft gezogen. Mittlerweile sind wir doch tatsächlich bei der 747 PMDG und 77L PMDG angelangt und der Langstrecke steht nichts mehr im Wege. Flüge von EGLL/EDDT oder was anderes? Mit ORBX England / Norddeutschland, OpenLC, Global usw. absolut kein Problem? Wo darf es bitte hin gehen? Los Angeles? San Francisco? Oder doch New York? Wer die Zeit hat, kann sogar einen Turn ohne Neustart des Sims durchziehen. Absolut kein Problem mehr. Im übrigen, dass es keine Missverständnisse gibt. Der VAS (Virtual Adress Space) ist im FSX / P3D v2/v3 auf exakt 4 GB limitiert, vorausgesetzt es wird ein 64-bit Betriebssystem genutzt. Mit Windows 10 x64 liegt der VAS nun bei gewaltigen 8 Terrabyte (8.000 Gigabyte). Ein OOM (Out Of Memory) ist nun also wirklich unmöglich. Sollte die RAM Leistung nun zuende gehen, wird der Rest an CPU / SSD / HDD, also der Festplatte ausgelagert. Natürlich führt soetwas zu erheblichen Leistungseinbrüchen, aber niemals zu einem OOM. Was Lockheed Martin hier geschafft hat, ist einfach unglaublich. AI Traffic, Schiffverkehr, Bäumchen auf MAX und dazu alles an ORBX aktiv, was man sich so erträumt und mit PMDG und Konsorten immer noch ordentliche FPS. Dazu noch dynamic lightning. Wir haben ihn, den Sim, den wir und schon immer gewünscht haben! Möge FSX und P3D v3 in Frieden ruhen. Entwickler werden in sehr naher Zukunft von den 32 Bit Plattformen weichen. Freiheit für die Gummibärchen!

P3D v4
Bild

Bild

Bild

Bild
Philipp

Sim: Microsoft Flight Simulator 2020
PC: AMD Ryzen 7800X3D / Corsair 32GB DDR5-6400 / ASUS ROG RTX 4090 OC / Windows 11

Bild
Antworten