Moinsen,
da ich dieses Jahr bei einem Flug genau bei dem Thema an die Decke gegangen bin, möchte ich mich mal anschließen.
Ich bin dieses Jahr von Hamburg nach Heathrow nach Kualar Lumpur nach Auckland geflogen. Diese Reise nimmt mehr als 30 Stunden in Anspruch. Die Aufregung (positiv) beginnt natürlich schon in London. Endlich A380. Auch das die Maschine nicht voll war und ich zu meiner rechten 2 Sitze freien Platz hatte, war absoluter Luxus. Nach 12 Stunden endlich in Kualar Lumpur (Ich selber schon über 24h wach, da ich die Nacht zuvor durchgemacht habe. Flug ging um 7 uhr morgens) ging es dann mit Malaysia Air in der 777 weiter. Um das dem ganzen mal Spannung zu geben: es war der 8. März!
Etwas angeditscht sind wir dann auf unsere Plätze und mussten leider festellen, dass hinter uns eine Familie mit 3 Kleinkindern war. so von 2-5 Jahren. Und die konnten es nicht sein lassen an dem Sitz zu klopfen, an den Haaren meiner Freundin zu ziehen, zu schreien (und wie!) und einfach alles zu tun, was unter dem Begrif "nervig" fällt.
Nun habe ich perse keine Probleme mit Kindern. Ich bin selber viel mit meinen Eltern als Bubi geflogen, habe eigentlich immer gekotzt und geweint wenn die Ohren dicht wurden. Fliegen als KInd war für mich die Hölle. Ich kann dies aus Sicht eines Kindes absolut nachvollziehen. Schön ist das nicht und auch ein wenig befremdlich. WEnn du so lange unterwegs bist und auf deinem abschließenden 10h Flug sowas im Nacken hast, dann ist die Lunte kurz. Besonders aufgeregt hat mich, dass die Eltern hier absolut nichts dagegen gemacht haben. Also wirklich nichts. Den ganzen Flug über kamen (meist Väter) mit ihren Kindern im Arm an mir vorbei, haben sie beruhigt, sich mit denen beschäftigen oder durch den Gang krabbeln lassen. Aber die hinter mir...nix. Das habe ich der Mutter lautstark wissen lassen. Soweit ich mit meinem Englisch dies einer indischen Frau sagen konnte.
In Neuseeland haben wir viele Yoga-Agentur-IrgendwasMitMedien-Muttis und Papis getroffen. Ihr merkt, ich habe hier eine riesen Schublade. Alle Bekanntschaften waren sehr nett. Unter anderem haben wir auch ein Paar kennengelenrt, die mit ihrem Baby eine Weltreise(!) gemacht haben und nun in Neuseeland waren. Hier kam ein für mich neues Argument, welches man defnitiv nicht auser Acht lassen darf; Für viele Paare ist die Elternzeit die einzeige Zeit, in der man solch große Reisen unternehmen kann. Das war auch für mich neu und wenn ich mich in die Lage junger Eltern versetze, kann ich dies durchaus nachvollziehen. Wann genau soll sich denn ein Paar die Zeit nehmen? Ohne unbezahlten Urlaub oder dergleichen dafür einzureichen. Ich kann, wie gesagt den Punkt sehr nachvollziehen.
Allerdings basiert dieser Punkt auf ziemlichen Egoismus. Die Abreise gestaltelte sich nicht weniger schön, denn auch auf dem Rückflug war ich umgeben von Kindern. Diesmal war aber bei Reiseflughölhe, spätestens nach dem ersten Essen Ruhe! Es war aber auch ein Flug in der Nacht.
My 2 Cents:
Ich sehe das Thema recht zwiespältig. Es sind nicht die Kinder die bei mir das Wasser zum Kochen bringen, es sind in der Regel meistens die Eltern. Nun muss man aber auch zwischen Lang und Mittel- bzw. Kurzstrecke unterscheiden. Drei Stunden fliegen, da kann man sich Kopfhörer reinpacken und gut ist. Drei Stunden sind nicht die Welt, alles darunter sowieso nicht.
Bei 12h und mit eventuellem Anschluss der dann wieder 10-12h Flugzeit in Anspruch nimmt, sieht es allerdings anders aus. Mir ist dieses Jahr besonders aufgefallen, wieviele Säuglinge im Flieger waren. Und, wieviele mich von Hamburg bis Auckland begleitet haben. Da stelle ich mir ernshaft die Frage: Muss das sein? Ich muss mein gerade geborenes Kind nicht auf eine 30h reise im Flieger dabei haben. Was soll das? Fernab vom Argument oben, ist es für viele sicherlich einfach schön mit Kind zu reisen. Auch dies ist nachvollziehbar. Aber man nimmt in Kauf anderen die Reisezeit zu versauen oder gar unerträglich zu machen. Mich wundert aber heutzutage nichts mehr. Die Mitte 30 Mami mit Designer Kinderwagen sind erfahrungsgemäß nicht sehr rücksichtsvoll. Denke mal die beim Yoga erworbene innere Gelassenheit verleitet viele zum stumpfen Egoismus, getreu dem Motto: Mir gehts es gut! Dir nicht? (Sorry, ich kanns nicht sein lassen
).
Und im mir ein paar Feinde zu machen: Warum darf ich dann meinen Hund nicht mitnehmen? Kinder fliegen umsonst und machen einem die Flugzeit oft zur Hölle. Mein Hund mit 40cm SChulterhöhe ist eventuell sogar um einiges ruhiger und umgänglicher. Aber nein, er muss betäubt und beruhigt werden und steckt dann irgendwo in der Maschine, wo keiner ran kommt. Ebenfalls panisch und ängsltich. Ein Grund, warum ich meinem Hund dies keine 10 Minuten aussetzen würde. Was schließen wir draus? Kinder dahin wo die Hunde sind oder Hunde mit zu den Passagieren